2. Leben und lernen in der Mediengesellschaft – Ausgangslage

2. Leben und lernen in der Mediengesellschaft – Ausgangslage
Textbaustein

Das Kapitel 2 beschreibt die aktuelle Lebenssituation in der heutigen Mediengesellschaft. Die Schule hat die Aufgabe, die Schülerinnen und Schüler auf ein Leben mit digitalen Medien und Technologien vorzubereiten. Dazu gehört auch die Kompetenz, sich in einer von digitalen Technologien durchdrungenen Gesellschaft zurechtzufinden.

Neue Technologien haben in den letzten 20 Jahren zu tiefgreifenden Veränderungen in unserer Gesellschaft geführt. Der Einzug des Computers in alle Lebensbereiche, die alltägliche Nutzung des Internets, von E-Mail und sozialen Medien sowie die permanente Erreichbarkeit durch Mobilgeräte haben unser Kommunikationsverhalten und unseren Umgang mit Informationen nachhaltig verändert.

Von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen werden neue Kompetenzen und Fertigkeiten im Umgang mit digitalen Technologien verlangt.

Von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen werden neue Kompetenzen und Fertigkeiten im Umgang mit digitalen Technologien verlangt, privat wie auch in der Arbeitswelt. In fast jedem Beruf sind zumindest Grundkenntnisse zur Bedienung von digitalen Technologien notwendig, ebenso die Fähigkeit zur verantwortungsvollen digitalen Kommunikation und ein grundlegendes Verständnis für die Wirkungsweisen der verschiedenen Medien.

admin
Vorgehen

Die in Kapitel 2 beschriebene Ausgangslage muss nicht an die lokale Situation angepasst werden. Sie schafft die Ausgangslage, dass sich alle Beteiligten – Lehrpersonen, Schulleitende, ICT-Verantwortliche, Behörde – der Situation in der heutigen Mediengesellschaft und deren Konsequenzen für die Schule bewusst sind. Ein gemeinsames Verständnis, wie die Schule als Organisation darauf reagieren und den Unterricht weiterentwickeln muss, folgen daraus.

Das Kollegium und die Arbeitsgruppe, die das Medien- und ICT-Konzept erarbeitet, sollen die Gelegenheit erhalten, sich mit den Auswirkungen der Mediengesellschaft auseinanderzusetzen, sei dies mit Hilfe von Referaten, Diskussionsrunden, Literatur oder speziellen Weiterbildungsangeboten. Wenn das Schulteam in Weiterbildungen neue digitale Geräte, Apps, Software oder soziale Medien ausprobieren kann, können Diskussionen über die Auswirkungen auf die Schule gemeinsam geführt werden.

Erläuterungen & Hintergrundinformationen

Unser soziales Verhalten widerspiegelt die technologischen Veränderungen, die die Mediengesellschaft mit sich bringt. Anstelle von Briefen werden E-Mails versandt oder Nachrichten in Snapchat,  Instragram etc. hinterlegt. Smartphones sind ständige Begleiter und dienen zum Kommunizieren unterwegs, zum Musikhören, zum Videos-Anschauen oder zum Spielen. Anstatt Leserbriefe zu schreiben, kommentieren die Leserinnen und Leser von Zeitungen die Artikel durch Blogbeiträge in der Online-Ausgabe. Mit einfachen und oft kostenlos zur Verfügung gestellten Mitteln (z.B. persönliche Blogs) ist der Rollenwechsel vom Informationskonsumenten hin zum Produzenten möglich. Und mit wenigen Klicks können Menschen jeglichen Alters persönliche Informationen, Fotos und Videos öffentlich zur Schau stellen. Solche und andere Themen greift die schulische Medienbildung im Unterricht auf.

Die neuen, digitalen Technologien haben allerdings nicht nur einen Einfluss auf die benötigten Kompetenzen von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen und damit für die Anforderungen an einen zeitgemässen Unterricht. Der digitale Wandel verändert auch die Zusammenarbeit innerhalb der Organisation Schule und schafft neue Möglichkeiten des gemeinsamen Wirkens. Davon betroffen ist auch die Kommunikation im Kollegium, mit Klassen und mit Erziehungsberechtigten. Damit setzt ein kultureller Prozess in Schulen ein, der sich durch alle Bereiche zieht. Die Schule hat die Aufgabe, die interne und externe Kommunikation im Hinblick auf die neuen, digitalen Möglichkeiten weiterzuentwickeln. Hierzu gehört unter anderem die Etablierung von digitalen Kommunikationsformaten. Damit eine Etablierung stattfinden kann, muss die Einführung von neuen Kanälen kommunikativ sinnvoll begleitet werden.

2.1 Gesellschaft im digitalen Wandel - Anforderungen

2.1 Gesellschaft im digitalen Wandel - Anforderungen
Textbaustein

Um in der digitalen Gesellschaft leben, arbeiten und lernen zu können, benötigen Kinder, Jugendliche und Erwachsene Kompetenzen, die weit über die Fähigkeit der Bedienung von digitalen Geräten hinausgehen.

Digitale Technologien prägen und beeinflussen nicht nur die schulische und die ausserschulische Lebenswelt der Heranwachsenden, sondern auch deren späteres berufliches und privates Leben. Um in der digitalen Gesellschaft leben, arbeiten und lernen zu können, benötigen Kinder, Jugendliche und Erwachsene Kompetenzen, die weit über die Fähigkeit der Bedienung von ICT-Geräten hinausgehen. Die Schule hat die Aufgabe, Kinder und Jugendliche bei der Entwicklung von Urteilsfähigkeit und Verantwortungsbewusstsein im Umgang mit Medien zu unterstützen. Web 2.0 und soziale Medien ermöglichen eine Partizipation an sozialen, kulturellen und politischen Themen. Die Fähigkeit, ein Medienprodukt oder eine Informationsquelle kritisch zu beurteilen, kreativ etwas Neues schaffen und kooperativ digital zusammenarbeiten, sind Fähigkeiten der Zukunft (4K). Erhöhte Aufmerksamkeit bedarf auch der digitale Wandel in der Schule selbst. Zur Etablierung von neuen digitalen Formaten für die Kommunikation und Zusammenarbeit gehört insbesondere auch die Befähigung von Schulmitarbeitenden, Eltern, Lernenden, diese Formate zu nutzen.

admin
Vorgehen

Die im «Textbaustein» beschriebene Ausgangslage muss nicht an die lokale Situation angepasst werden. 
In den Kommentaren der beiden Lehrmittel Medienkompass 1 (2011, S. 4) und Medienkompass 2 (2012, S. 4) findet sich eine knapp gehaltene Einführung ins Thema. Die JAMES-Studie (2022) belegt eindrücklich das Mediennutzungsverhalten der heutigen Jugendlichen. Die Unterlagen können als Diskussionsgrundlage in Schulteams und Arbeitsgruppen dienen.

Erläuterungen & Hintergrundinformationen

Die Fähigkeit, sich in der von digitalen Technologien geprägten Gesellschaft zurechtzufinden, ist entscheidend, um sich an gesellschaftlichen, politischen und sozialen Prozessen beteiligen zu können.

Unser Leben in der Medien- oder Informationsgesellschaft ist durchsetzt von medialen Angeboten, seien dies traditionelle Massenmedien wie Zeitung, Fernsehen und Radio oder das Internet mit einer unüberschaubaren Zahl von Informations- und Kommunikationsangeboten. Bislang getrennte Bereiche wie Telefonie, Unterhaltungselektronik, Massenmedien, Speicher, GPS-Navigation, Internetzugang uvm. sind zu einem Gerät verschmolzen und durchdringen unseren Alltag. Mit dem Internet ist unser Zugang zu Informationen fast unbeschränkt, wir sind in der Lage, uns orts- und zeitunabhängig Informationen zu beschaffen. Die Herausforderung besteht nicht mehr darin, Informationen zu finden; viel wichtiger ist die Fähigkeit geworden, relevante und vertrauenswürdige Informationen identifizieren zu können. Darüber hinaus verfügen wir über einfache Mittel wie Blogs, Kurznachrichtendienste (Twitter) etc., um Medieninhalte selbst zu produzieren und zu publizieren. Die Fähigkeit, sich in der von Medien geprägten Gesellschaft zurechtzufinden, ist entscheidend, um sich an gesellschaftlichen, politischen und sozialen Prozessen beteiligen zu können.

Die Verfügbarkeit von Geräten oder der Internetzugang im Klassenzimmer bedeuten aber noch nicht, dass neue Medien automatisch sinnvoll genutzt und gewinnbringend  eingesetzt werden. Die Möglichkeiten von digitalen Technologien im Unterricht erweitern die traditionellen Rollen von Lehrpersonen und Lernenden, indem beispielsweise individualisierende Lernformen unter Einbezug von Notebooks und Tablets realisiert werden können. Ein gemeinsames Medien- und ICT-Konzept gibt dabei einen Rahmen, um die anspruchsvollen Ziele der Medienintegration in den Unterricht zu konkretisieren (siehe Kap. 1.1).

Die in der Musterlösung verwendeten Begriffe «Medienbildung» und «Medienkompetenz» sind zentral, wenn es um die Integration von Medien und ICT in den Unterricht geht. Nachfolgend die entsprechenden Definitionen:

Medienbildung

Der Begriff der Medienpädagogik umfasst den Bezug der Medien zu allgemeinen – auch ausserschulischen – Fragen des Umgangs von Kindern und Jugendlichen mit Medien. Währenddessen steht Medienbildung spezifisch für das schulische Handeln. Dazu gehören sämtliche medienbezogenen Erziehungs- und Bildungsaufgaben. Im Gegensatz zum früher gebräuchlichen Begriff der Medienerziehung wird mit dem Begriff Medienbildung besonders der Mündigkeitsprozess angesprochen. Schülerinnen und Schüler lernen, sich in einer Medienwelt zu orientieren, die Medien zur Gestaltung des eigenen Alltags sinnvoll zu nutzen, das eigene Medienverhalten kritisch zu reflektieren und Medienprodukte eigenständig und kompetent zu erstellen. (Quelle: Expertise «Medien und ICT» 2009; Thomas Merz-Abt, Heinz Moser)

Medienkompetenz

Der Begriff der Medienkompetenz bezeichnet das Bündel jener Fähigkeiten, die Menschen zu einem kompetenten Umgang mit Medien in der heutigen Gesellschaft benötigen. Vereinzelt ist mit Medienkompetenz lediglich die technische Fähigkeit in der Nutzung von Medien gemeint. Unter pädagogischer Perspektive muss Medienkompetenz aber wesentlich tiefgreifender sein und beispielsweise gemäss Schorb (2005) die Fähigkeit einschliessen, auf der Basis strukturierten zusammenschauenden Wissens und einer ethisch fundierten Bewertung der medialen Erscheinungsformen und Inhalte, sich Medien anzueignen, mit ihnen kritisch, genussvoll und reflexiv umzugehen und sie nach eigenen inhaltlichen und ästhetischen Vorstellungen, in sozialer Verantwortung sowie in kreativem und kollektivem Handeln zu gestalten. (Quelle: Expertise «Medien und ICT» 2009; Thomas Merz-Abt; Heinz Moser)

2.2 Bildungspolitische Grundlagen

2.2 Bildungspolitische Grundlagen
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Das Medien- und ICT-Konzept unserer Schule orientiert sich an den massgebenden nationalen und kantonalen Grundlagen zum digitalen Wandel in der Volksschule, d.h. der Beschluss der EDK, die Digitalisierungsstrategie der kantonalen Verwaltung in Zürich sowie die Städteinitiative beschreiben die generelle Stossrichtung der Digitalisierungsentwicklung an Volksschulen und in der Verwaltung.


Wir stützen uns auf die Vorgaben im Zürcher Lehrplan 21 mit dem Modul Medien und Informatik und den darin integrierten Anwendungskompetenzen (siehe auch Kap. 4.2). 

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Die im «Textbaustein» beschriebene Ausgangslage muss nicht an die lokale Situation angepasst werden. 

Erläuterungen & Hintergrundinformationen

In Fachkreisen besteht heute Einigkeit darüber, dass Medienkompetenz zu einer Schlüsselkompetenz zum Leben in einer Mediengesellschaft  geworden ist.

In Fachkreisen besteht heute Einigkeit darüber, dass Medienkompetenz zu einer Schlüsselkompetenz zum Leben in einer Mediengesellschaft geworden ist. So nennt etwa die OECD Medienkompetenz als erste von drei Schlüsselkompetenzen, bringt damit deren zentrale Bedeutung zum Ausdruck und betont ausdrücklich, dass diese für alle Menschen wichtig sei – beruflich wie privat. Zudem weist sie darauf hin, dass die Förderung von Medienkompetenz nicht nur für den einzelnen Menschen, sondern auch für eine gut funktionierende Gesellschaft nötig ist.

Nachfolgend ein Überblick über die bestehenden Strategie-Papiere und Empfehlungen von Bund und Kanton zum digitalen Wandel in Verwaltung und Bildung:

Nationale Strategie-Papiere und Empfehlungen

Bundesrätliche Strategie zur Mediengesellschaft 2011

Der Bundesrat hat am 5.12.2008 neue Schwerpunkte für die Umsetzung seiner Strategie «Für eine Informationsgesellschaft in der Schweiz» gesetzt. Zentrale Themen von 2009 bis 2011 sind die E-Partizipation, die Sensibilisierung der Bevölkerung für einen sicherheitsbewussten und rechtskonformen Umgang mit den Informationstechnologien und ein Ausbau der Aktivitäten zur digitalen Integration.
Die EDK (Eidgenössische Konferenz der Erziehungsdirektionen) hält in ihrer Strategie vom 1.3.2007 Folgendes fest: «ICT soll als Hilfsmittel für das Lehren und Lernen in die einzelnen Fächer einbezogen und in eine umfassende Medienpädagogik eingebettet werden.»

Darausfolgende Fördermassnahmen
In den letzten 20 Jahren sind von Bund und Kantonen Massnahmen ergriffen worden, um die Infrastruktur (z.B. Projekt «Public Private Partnership - Schule im Netz PPP-SiN») in den Schulen zu entwickeln und um die Weiterbildung der ICT-Verantwortlichen zu fördern (z.B. CAS PICTS, Pädagogischer ICT-Support).
Siehe auch Kap. 6.2 zur pädagogischen ICT-Beratung.

Strategie des Bundesrats für eine digitale Schweiz 2016

Damit möchte der Bundesrat die Chancen der Digitalisierung in allen Lebensbereichen konsequent nutzen (Link)

Strategie des Kantons Zürich "Digitale Verwaltung 2018 - 2023"

Der Regierungsrat hat damit die Weichen für die digitale Zukunft des Kantons gestellt (Link).

Städteinitiative 2019

Die Vereinigung der Bildungsverantwortlichen verschiedener mehrheitlich Deutschschweizer Städte hat ein Themenpapier zur Digitalisierung in der Volksschule herausgegeben. (Link).

2.3 Begründungen für Medien und Informatik in der Schule

2.3 Begründungen für Medien und Informatik in der Schule
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An unserer Schule werden digitale Medien und Technologien im Unterricht als didaktische Mittel und sowie zum Erreichen der Kompetenzen gemäss Zürcher Lehrplan 21 eingesetzt: Als didaktische Mittel dienen sie den Schülerinnen und Schülern als Werkzeug zum Lernen sowie den Lehrpersonen als Werkzeug zum Unterrichten. Die Schülerinnen und Schüler sollen Medien und ICT sachgerecht, kreativ und sozial verantwortlich nutzen und in ihr Leben integrieren können. Digitale Medien dienen ausserdem zur Schulorganisation und zur Kommunikation.

(Siehe auch das detaillierte künftige Nutzungskonzept der Schule Musterhausen in Kapitel 5.)

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Der «Textbaustein» muss nicht an die lokale Situation angepasst werden.

Erläuterungen & Hintergrundinformationen

Nachfolgend sind die einzelnen Funktionen von digitalen Technologien in der Schule detailliert erläutert: (Siehe auch Grafik unten)

Digitale Technologien als didaktische Mittel

Einerseits können die Schülerinnen und Schüler den Computer, das Internet und andere Medien (digitale Fotokamera, Audiorekorder, Videokamera etc.) als Hilfsmittel zum Lernen einsetzen. Andererseits dienen diese der Lehrperson als Mittel zum Unterrichten. Beispielsweise nutzt die Lehrperson den Computer zum Präsentieren eines Lerninhalts am Beamer mit Bild, Film, Animation etc. Oder die Schülerinnen und Schüler nutzen ein Online-Angebot oder Lernsoftware, um einen Inhalt individuell zu festigen und zu vertiefen. Sie schreiben und gestalten einen Text am Computer, sie recherchieren für einen Vortrag im Internet, sie nutzen lokal installierte oder online verfügbare Software zum kreativen Gestalten mit Bild, Ton und Film oder sie kommunizieren mit Hilfe des Computers mit einer anderen Klasse oder einem Experten.

Digitale Technologien als Thema der Medienbildung

Mit der wachsenden Bedeutung und Integration von Medien im Alltag müssen diese zunehmend selbst zum Unterrichtsgegenstand werden.

Lange Zeit waren digitale Technologien im Unterricht vorwiegend Hilfsmittel. Sie dienten und dienen weiterhin als Transportgefässe und Informationsträger von Inhalten oder sollen in Form technischer Unterstützung zur Verbesserung von Lehr- und Lernprozessen beitragen. Mit der wachsenden Bedeutung und Integration von digitalen Technologien im Alltag müssen diese aber zunehmend selbst zum Unterrichtsgegenstand werden. Kinder und Jugendliche wachsen scheinbar problemlos in der heutigen von digitalen Medien durchdrungenen Gesellschaft auf. Sie benötigen aber die Unterstützung im sachgerechten Umgang mit ihnen, denn ein kompetenter Umgang geht weit über die Fähigkeit zu deren Bedienung hinaus. Anhand des Computers und des Internets sollen auch Ziele der Medienbildung erreicht werden: «Kinder und Jugendliche sollen Kenntnisse und Einsichten, Fähigkeiten und Fertigkeiten erwerben, die ihnen ein sachgerechtes und selbstbestimmtes, kreatives und sozial verantwortliches Handeln in einer von Medien stark beeinflussten Welt ermöglichen.» (Tulodziecki/Herzig 2002, S. 151.)
Themen der Medienbildung gemäss Zürcher Lehrplan 21 sind u.a. der verantwortungsvolle Umgang mit sozialen Netzwerken (u.a. Facebook), Persönlichkeitsschutz (Verhalten im Chat), Sicherheit im Internet oder die Fähigkeiten, medial vermittelte Informationen beurteilen und einordnen zu können. Daneben gehört auch der Informatikunterricht dazu (grundlegende Einsichten ins Wesen der Informatik, Einblicke in algorithmisches Denken und Programmieren).

Medien und ICT als Mittel zur Schulorganisation und zur Organisationskommunikation

Die Lehrpersonen nutzen ICT-Mittel zur Vor- und Nachbereitung des Unterrichts (z.B. zur Recherche oder um aktualisierte Lehrmittelinhalte zu beziehen), als Administrationsinstrument (z.B. zur Schülerverwaltung) sowie zur Kommunikation und Kooperation im Schulteam und mit der Schulbehörde sowie für Elternkontakte.

Eine übersichtliche Begründung des Medieneinsatzes im Unterricht liefert auch das ICT-Entwicklungskonzept für die Schulen (www.ict-kompass.ch). Die Begründung basiert auf vier Argumentationslinien: das Lern-Argument, das Lebenswelt-Argument, das Zukunfts-Argument und das Effizienz-Argument. Die übersichtlich strukturierten Argumente sowie die dazugehörige Infografik eignen sich zur Auseinandersetzung in Schulteams und eventuell in Arbeitsgruppen. 

 

2.4 Medien und Informatik in der Schule der Zukunft

2.4 Medien und Informatik in der Schule der Zukunft
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Unsere Schule plant im vorliegenden Medien- und ICT-Konzept für den Zeitraum der nächsten vier Jahre. Die technische Entwicklung ist bekanntlich rasant und der Weg der Weiterentwicklung ist nur schwer absehbar. Die Planung erfolgt aufgrund des aktuellen Wissenstandes bezüglich technologischer Möglichkeiten.
Zum heutigen Zeitpunkt zeichnen sich folgende Entwicklungslinien ab:

  • Digitale Kompetenzen sind Grundkompetenzen im digitalen Wandel
  • Kritisches Denken, Kooperations- und Kommunikationsfähigkeit sowie Kreativität sind Schlüsselkompetenzen im digitalen Wandel
  • Im digitalen Wandel ist lebenslanges Lernen der Standard.
  • Persönliche Daten sind zu schützen.
  • Mobile und persönliche Schülergeräte sind vermehrt vorhanden. 
  • Digitale Lehrmittel, Online-Applikationen und Cloud-Diensten ermöglichen ein Arbeiten überall und jederzeit.
  • Schulhausinterne Infrastruktur nimmt ab. Die WLAN-Abdeckung ist das Herzstück im Schulhaus.

Wir behalten die künftige Entwicklung im Auge und sind bei der schrittweisen Umsetzung des Medienkonzepts darauf bedacht, sich abzeichnende Entwicklungen nach Möglichkeit einzubeziehen.

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Vorgehen

Die im «Textbaustein» beschriebene Ausgangslage muss grundsätzlich nicht an die lokale Situation angepasst werden. Allenfalls sind Anpassungen an die sich fortschreitend ändernde Situation vorzunehmen.

Erläuterungen & Hintergrundinformationen

Nachfolgend Kurzhinweise auf einige im Musterkonzept beschriebene Entwicklungslinien von Medien und ICT in der Schule 

Digitale Kompetenzen sind Grundkompetenzen im digitalen Wandel

Siehe Ausführungen in Kapitel 2.1

Im digitalen Wandle ist lebenslanges Lernen der Standard

Siehe Ausführungen in Kapitel 2.1

Persönliche Daten sind zu schützen

Soziale Medien bieten die Möglichkeit, mit wenigen Mausklicken Text, Bild oder Film zu veröffentlichen. Besonders junge Menschen sind sich oft nicht der Tragweite von beleidigenden Bemerkungen oder freizügigen Bildern in Facebook oder anderen sozialen Medien bewusst: Diese können beispielsweise auch von künftigen Lehrmeistern gelesen werden. Die eigenen Spuren im Internet lassen sich teilweise noch jahrelang zurückverfolgen und können nicht ohne weiteres beseitigt werden.

Mobile und persönliche Schülergeräte sind vermehrt vorhanden

Die Computerpreise sind massiv gesunken und der Einsatz von mobilen Geräten an Schulen hat sich etabliert. Jugendliche verfügen meist über ein Smartphone, Tablet und ev. sogar einen eigenen /Computer/Laptop. Besonders bei älteren Schülerinnen und Schülern kann ein persönliches Gerät (Notebook oder Tablet-Computer) interessante didaktische Szenarien ermöglichen, entsprechende Rahmenbedingungen vorausgesetzt, beispielsweise ein geklärter Zugang zum schulinternen WLAN oder klare Nutzungsvereinbarungen etc.

Links:

Digitale Lehrmittel, Online-Applikationen und Cloud-Dienste ermöglichen ein Arbeiten überall und jederzeit

Schnellere Internet-Verbindungen und günstigere Massenspeicher haben die Entwicklung von Online-Software in den letzten Jahren begünstigt. So ist heute beispielsweise Online-Software verfügbar, um Bilder zu bearbeiten, Filme zu schneiden oder diverse Konvertierarbeiten Online zu erledigen. Ebenso kann heute Textverarbeitung im Internet erledigt werden und es sind Online-Massenspeicher verfügbar. Es zeichnet sich damit eine Entwicklung ab, die (teure) lokal installierte Software obsolet erscheinen lässt. Über deren Zuverlässigkeit und die Einsetzbarkeit, die über den persönlichen Gebrauch hinaus geht, sind sich die Fachpersonen noch uneinig.

Schulhausinterne Infrastruktur nimmt ab - das WLAN ist das neue Herzstück

Als Konsequenz zu den beschriebenen Entwicklungen wird eine umfassende schulhausinterne Infrastruktur mit eigenen Servern zunehmend in Frage gestellt. Bereits heute raten Fachstellen beispielsweise vom Betrieb eines schulhausinternen Mailservers ab. Dafür wird die Verfügbarkeit des WLANs und damit die geschützte Internetverbindung immer wichtiger, um Cloud-Dienste oder Online-Applikationen verfügbar zu haben.

Link:
Zaghafte Entwicklung von digitalen Lehrmitteln

Lehrpersonen wünschen sich oft «mehr digitale Lerninhalte», die auf die bestehenden Lehrmittel abgestimmt sind. Die Lehrmittelverlage entwickeln bereits seit einigen Jahren zu neuen Lehrmitteln entsprechende digitale Lerneinheiten, oft noch auf DVD, vermehrt auch als Online-Lehrmittel oder als App für das iPad. Die Fachstelle «Bildung und ICT» hat vom Bildungsrat den Auftrag erhalten, die «Integration von ICT in den Lehrmitteln zu fördern».

Die erwähnten Entwicklungslinien beschreiben Tendenzen, die sich Anfang 2012 abzeichnen. Es ist Aufgabe der mit der Umsetzung beauftragten Personen, die grossen Linien zu verfolgen. Viele Schulen beauftragen mit dieser Beobachtungsaufgabe die ICT-Verantwortlichen; siehe Beispiel-Pflichtenheft in Kapitel 6.2

ICT-Verantwortliche haben die Möglichkeit, ihr Wissen auf Internet-Portalen zu Medien und ICT in der Bildung und an Fachtagungen aktuell zu halten.

Fachtagungen:

  • edu-ict-Tagung: Tagung der Fachstelle «Bildung und ICT» der Bildungsdirektion des Kantons Zürich. Jeweils im September. Informationen auf http://www.edu-ict.zh.ch
  • UNM-Tagung: Fachtagung zu Themen der Medienbildung der PH Zürich. Neu alle zwei Jahre.
  • Fachtagung des Instituts für Medien und Schule der PHZ Schwyz: In Goldau. In der Regel alle zwei Jahre.